Zero Waste im Familienalltag

Zero Waste im Familienalltag

Zero Waste im Familienalltag

Vielleicht hast du ja schon einmal davon gehört oder dich bereits mit Zero Waste auseinandergesetzt. Müllvermeidung und schonender Umgang mit ökologischen Ressourcen sind wichtige Themen unserer Zeit. Mittlerweile gibt es auch viele Initiativen und Privatpersonen, die sich damit beschäftigen, wie es im Kleinen, also in den eigenen vier Wänden gelingt, Müll zu reduzieren und so einen wichtigen Beitrag zu leisten. Spannendes Detail: das klappt auch mit Kindern überraschend gut!

Was bedeutet Zero Waste?

Übersetzt heißt Zero Waste so viel wie Null Müll. Das wirkt auf den ersten Blick nicht sehr kompliziert – die dahinterstehende Philosophie hat es aber in sich. Zukunftsforscher sind der Meinung, dass Zero Waste der neue große Ökotrend in unserer Gesellschaft ist. Es geht hierbei nicht nur darum, Müll zu vermeiden, sondern ihn gar nicht erst entstehen zu lassen. Hintergrund: viele Materialien, z.B. Verpackungsmaterialien, können nicht wiederverwertet werden. Früher oder später enden sie auf der Deponie oder in der Müllverbrennungsanlage. Ein Anwachsen der Müllberge ist vorprogrammiert. Untersuchungen haben gezeigt, dass jeder Mensch etwa 200kg Abfall pro Jahr produziert. Eine Menge, die auf Dauer nicht mehr kompensiert werden kann. Also setzt Zero Waste an, bevor Müll überhaupt entsteht. Häufig fallen in diesem Zusammenhang folgende Schlagworte:

Refuse

Damit wir gar nicht in Versuchung geraten, viel Müll anzuhäufen, sollten wir ihn rechtzeitig vermeiden. Das setzt einen bewussten Umgang mit Ressourcen und Materialien voraus. Wir können uns beispielsweise fragen, ob wir die Flugblätter in unserem Postkasten tatsächlich brauchen. Nicht jede Email muss gedruckt werden, viele Firmen stellen Rechnungen mittlerweile digital zur Verfügung. Auch dadurch schrumpft der tägliche Papierberg. Ablehnen können wir auch überflüssige Verpackungen, Plastiksäcke und Werbeartikel. Ganz vermeiden lässt sich Müll in der Praxis natürlich nicht – Zero Waste- Bewegungen möchten jedoch ein Bewusstsein dafür schaffen, dass sich jeder einzelne von uns für oder eben gegen überflüssigen Müll entscheiden kann. Manchmal hilft schon ein Wechsel der Perspektive: bekannten Zero Waste-Vertretern gelingt es, pro Jahr nicht mehr als ein Einmachglas voll Müll zu produzieren!

Reduce

Reduktion ist natürlich auch ein Thema und zwar nicht nur im Außen, sondern auch innerlich. Zero Waste bedeutet, sich damit auseinander zu setzen, welche Dinge wir wirklich brauchen und worauf wir genauso gut verzichten können. An ein Leben im Überfluss haben wir uns schon längst gewöhnt, alles was wir zum vermeintlichen Konsumglück benötigen, ist rund um die Uhr für uns verfügbar. Das beginnt bei Lebensmitteln und hört beim Kinderspielzeug auf. Manche Dinge können wir vielleicht selber machen, ausborgen, wiederverwerten oder innerhalb der Familie weitergeben.

Reuse

Womit wir auch schon beim nächsten Stichwort wären – Wiederverwertung. Recycling und Upcycling sind dir bestimmt ein Begriff. Vor allem auf dem Gebiet der wiederverwertbaren Rohstoffe hat sich in den letzten Jahren viel getan. Wiederverwertung, im Sinne von noch einmal gebrauchen, ist ein Kernpunkt von Zero Waste. Wenn ich etwas wiederverwende, vermeide ich dadurch Müll.

Bewusst einkaufen - Müll vermeiden

Hast du schon einmal versucht, dem Konsumdiktat unserer Gesellschaft zu entkommen? Dann hast du wohl auch festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. Von jetzt auf gleich auszusteigen und keinen Müll mehr zu produzieren, das wäre utopisch. Du kannst jedoch deine Konsumgewohnheiten ändern und deinen Alltag dadurch etwas „grüner“ machen. Vor allem beim Kauf von Lebensmitteln gibt es zahlreiche Schlupflöcher für den Zero Waste Gedanken, wir haben ein paar Vorschläge:

  • Gemüse und Obst wenn möglich immer lose kaufen. Verwende statt der kleinen Plastiksäckchen einen eigenen (waschbaren) Beutel oder ein gehäkeltes Obstnetz.
  • Verstaue deine Einkäufe in einem Korb, Stoffsäcken oder Jutebeuteln. Leg dir deine persönliche Einkaufstasche am besten zum Einkaufszettel, so kannst du sie nicht vergessen.
  • Apropos Einkaufszettel: er spart Zeit und Geld. Außerdem bewahrt er dich vor überflüssigen Impulskäufen, die vielleicht später im Müll laden.
  • In vielen Städten gibt es bereits so genannte verpackungsfreie Läden. Du bringst zum Einkauf deine eigenen Behältnisse mit und füllst Lebensmittel, z.B. Hülsenfrüchte, Getreide, Reis, nach deinen eigenen Bedürfnissen ab. Du kaufst also nur so viel, wie du wirklich brauchst.
  • Gemüse- oder Obstkisten sind ebenfalls eine gute Möglichkeit, um Müll zu vermeiden. Die Anbieter, meist Bauern oder Agrarverbände aus der Region, liefern dir die Lebensmittel bis an die Haustür.

Auch die Kleinen machen mit

Wer Zero Waste praktizieren will, der muss sich im Alltag natürlich umstellen. Wir haben uns gefragt, ist das mit Kindern denn überhaupt möglich? Wie funktioniert Zero Waste im Familienverband? Dass es klappen kann, zeigen Beispiele engagierter Eltern aus der Zero-Waste-Community. Sie berichten auf ihren Blogs vom müllfreien Familienleben und teilen ihre Erfahrungen mit ihren LeserInnen. Empfohlen wird da beispielsweise das Wickeln mit Stoffwindeln, die Herstellung von selbst gemachten Feuchttüchern aber auch ein Bummel am Flohmarkt für Kinderbekleidung. Damit sich im Kinderzimmer gar nicht erst so viel anhäuft, sollten Eltern auf hochwertige Spielwaren setzen, die über eine lange Lebensdauer verfügen und vielfältige Spielvarianten ermöglichen. Auch die Einrichtung kann so gewählt werden, dass sie später noch passt. Aus einem Wickeltisch wird zum Beispiel eine Kommode, aus einem Gitterbettchen ein Juniorbett fürs Kindergartenkind.

In a nutshell

  • Zero Waste bedeutet Müllvermeidung, Müllreduktion und Wiederverwertung
  • Bewusster Umgang mit unseren Ressourcen
  • Verpackungsfreies Einkaufen
  • Weniger ist mehr im Kinderzimmer

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